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THERAPIEN
Ruhte
die Klassische
Naturheilkunde bis
ins 19. Jahrhundert hinein fast ausschließlich auf den
fünf Säulen Ernährung,
Bewegung, Wasser, Licht und Luft,
so umfasst der Begriff heute
eine Vielzahl sogenannter alternativer
bzw. komplementärer
Therapien. Das Angebot ist vielfältig
und beinhaltet neben Diätetik, Hydro- und Phytotherapie,
Atem- und Aromatherapie, Bewegungs- und Ordnungstherapie auch
Heilverfahren wie Homöopathie,
Traditionelle Chinesische Medizin, Ayurvedische Medizin,
Reflexzonentherapie, Bach-Blütentherapie sowie diverse
Körpertherapiemethoden.
Gemein ist all
diesen Therapieformen in der Regel, dass sie zum Einen auf der
Anregung körpereigener Regulationsmechanismen
basieren. Zum Anderen betrachten sie den Menschen in seiner
Ganzheit, in seiner ganz individuellen Einheit von Körper,
Geist und Seele. Und so steht auch weniger das einzelne
Krankheitssymptom im Zentrum des Interesses, als vielmehr der
gesamte Mensch mit seiner ganz individuellen Kranken- und
Lebensgeschichte, all seinen emotionalen Befindlichkeiten und
ganz speziellen körperlichen Symptomen.
Der
menschliche Organismus ist ein äußerst komplexes
System. Alle Abläufe sind fein aufeinander abgestimmt und
greifen im gesunden Zustand perfekt ineinander, harmonieren
miteinander. Muskeln, Nerven, das Blutgerinnungs-, das
Hormon- oder auch das Immunsystem – alle haben neben
„Mitstreitern“ auch
„Gegner“, die überschießende Reaktionen
kontrollieren, ein „Zuviel“ oder auch „Zuwenig“
ausgleichen, ein Gleichgewicht anstreben. Ein
geniales, sich selbst regulierendes System! Diese
Selbstregulation hat jedoch ihre Grenzen. Störungen,
Ausfälle u.ä. können nicht unbegrenzt
kompensiert werden. Ist das Gleichgewicht gestört, sendet
unser Körper Signale - Warnsignale in Form von Symptomen.
Ist unsere Lebensenergie kurz- oder langfristig nicht in der
Lage die ursprüngliche Harmonie wieder herzustellen,
werden wir krank – akut oder sogar chronisch.
Sofern
keine akute Lebensgefahr besteht bzw. die körpereigenen
Regulationsmechanismen erschöpft sind, ist es wohl das
„edelste“ Ziel jeder therapeutischen Intervention,
die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren
und ihn in die Lage zu versetzen, sich selbst zu heilen.
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Akupunktur (lat.: acus =
die Nadel, punctio = das Stechen)
Akupunktur
ist ein wesentlicher Bestandteil der Chinesischen Medizin (TCM
= Traditionelle Chinesische Medizin) und damit Teil einer
Jahrtausende alten Erfahrungsheilkunde, die, basierend auf der
fernöstlichen Philosophie, sich auf vier weitere
Heilmethoden stützt: Diätetik, Kräutermedizin,
Qi Gong (Bewegungstherapie) und Tuina
(Heilmassage).
Eine
der wesentlichen Grundlagen der chinesischen Heilkunde ist die
Annahme einer universellen Lebensenergie (chin.: Qi),
die allen Lebewesen innewohnt und in speziellen Bahnen
(Meridianen) im Körper
zirkuliert.
Die
umfangreichen Erfahrungen der chinesischen Medizin belegen die
Möglichkeit, mittels feiner, dünner Nadeln - an
ausgewählten Punkten in der Haut platziert - dieses Qi von
außen zu beeinflussen. Blockaden können so gelöst,
Stoffwechsel, Hormon- und Immunsystem reguliert und Emotionen
ausbalanciert werden.
Gemäß
der Vorstellung der TCM, dass Gesundheit einen Zustand
kennzeichnet, in dem Lebensenergie sowohl in ausreichendem Maße
vorhanden ist als auch ungehindert fließen kann,
definiert sich Krankheit als Ausdruck der Störung dieses
Energieflusses, als Zeichen einer Disharmonie, eines
Ungleichgewichtes. Ursächlich hierfür verantwortlich
sind äußere wie innere Faktoren (z.B. Hitze, Kälte,
Wind bzw. Zorn, Trauer, Angst), eine ungesunde Lebensweise
(z.B. einseitige Ernährung, Alkohol- oder
Drogenmissbrauch), Erbkrankheiten oder auch Traumen.
Ziel
einer Akupunktur-Behandlung ist es daher, den Qi-Fluss zu
harmonisieren, energetische Fülle- bzw. Leere-Zustände
auszugleichen und den Organismus in die Lage zu versetzen,
seinen vielfältigen Funktionen wieder ungehindert
nachzukommen.
Anerkannte
Anwendungsgebiete sind
u.a.:
Kopfschmerzen,
Migräne
Ischialgien,
Neuralgien
akute
und chronische Atemwegserkrankungen
Sinusitis,
Bronchitis
Asthma
bronchale
Erkrankungen
des Verdauungstraktes
rheumatische
Erkrankungen
Augenerkrankungen
Schmerztherapie
Akupunktur
kann zudem erfolgreich bei gynäkologischen
Erkrankungen, bei Hauterkrankungen
und Allergien (z.B. Heuschnupfen)
eingesetzt werden.
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Homöopathie
(altgriech.:
homoios = ähnlich, pathos = das Leid)
Vor
ca. 200 Jahren machte der deutsche Arzt, Apotheker und Chemiker
Samuel Hahnemann (1755-1843)
eine erstaunliche Entdeckung: Bei einem Selbstversuch
mit Chinarinde stellte er fest, dass er Symptome
entwickelte, die denen der Malaria sehr ähnlich waren. Er
schlussfolgerte daraus, dass die bereits bekannte positive
Wirkung von Chinarinde bei Malaria auf der Ähnlichkeit
des Krankheitsbildes Malaria und des Arzneimittelbildes
Chinarinde (China)beruht.
In
den folgenden Jahren prüfte Hahnemann eine Vielzahl von
Substanzen mineralischen, tierischen und pflanzlichen
Ursprungs. Dabei bestätigte sich seine Annahme, dass jede
Substanz nicht nur ihr ganz spezielles Symptombild besitzt,
sondern auch in der Lage ist, Krankheiten mit einem ähnlichen
Symptombild positiv zu beeinflussen. In der Praxis bedeutete
dies für Hahnemann z.B., dass fieberhafte Erkrankungen,
die einen der Malaria ähnlichen Fieberverlauf aufwiesen,
mit China
geheilt
werden konnten. Wohingegen Erkrankungen mit einem anders
gearteten Fieberverlauf von China
völlig
unbeeinflusst blieben.
„Similia
similibus curentur“ - „Ähnliches werde durch
Ähnliches geheilt.“ Dieser Leitsatz, das sog.
Ähnlichkeitsprinzip,
bildet bis heute das theoretische Fundament der
Homöopathie. Doch Hahnemanns Studien führten ihn
noch zu einer weiteren, ebenso wichtigen und nicht weniger
erstaunlichen Erkenntnis: Wird eine Substanz auf eine bestimmt
Art und Weise (Potenzierung)
verdünnt, nehmen ihre Nebenwirkungen erwartungsgemäß
ab, ihr Heilpotential indes nimmt zu!
Wie
auch andere Naturheilverfahren, so richtet auch die Homöopathie
ihr Hautaugenmerk weniger auf das einzelne, den Patienten
belastende Symptom. Behandelt wird vielmehr der Patient als
Ganzes. Das jeweilige Symptom ist nur Ausdruck eines zugrunde
liegenden Problems, nicht das Problem selbst. Die Aufgabe
des Homöopathen besteht daher auch eher darin, das auf der
Grundlage einer umfangreichen Anamnese entstehende „Gesamtbild“
des Patienten (körperliche, geistige und seelische
Befindlichkeiten, Lebensumstände, erbliche Vorbelastungen
etc.) mit den derzeit bekannten Arzneimittelbildern
abzugleichen und das dem Patienten ähnlichste
herauszufinden. Gut gewählte homöopathische Mittel
vermögen dann die körpereigenen Selbstheilungskräfte
so zu aktivieren, dass sie den Menschen wieder in sein
ureigenes Gleichgewicht bringen und damit die jeweilige
Symptomatik – quasi von innen – „beseitigen“.
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Massage
/ Shiatsu
Massagen
gehören wohl zu den ältesten Heilmethoden der
Menschheit schlechthin. Bedenkt man, dass man sich ganz
instinktiv an eine schmerzhafte Körperstelle greift, sie
hält, drückt oder reibt, ist dies auch nicht
verwunderlich. Noch bevor sich Menschen darüber Gedanken
gemacht haben, welches „Kraut“ gegen welches „Leid
gewachsen ist“, trösteten Mütter ihrer Kinder
mittels Berührung. Streichen gehört wie
Kneten, Reiben, Klopfen und Schütteln daher
bis heute zu den klassischen Massagegriffen.
Ganz mechanisch beeinflusst
Massage sämtliche Hautschichten, das Bindegewebe sowie die
Muskulatur, regt Durchblutung und Stoffwechsel an, vermag
Verspannungen und Verhärtungen zu lockern, Verklebungen zu
lösen und über das vegetative Nervensystem eine tiefe
allgemeine Entspannung zu erzielen. Massage wirkt nicht nur
unmittelbar an der behandelten Körperstelle, sondern hat
mittelbar auch Einfluss auf den gesamten Organismus
einschließlich der Psyche.
Schlechte Körperhaltung,
mangelnde Bewegung bzw. ungesunde Bewegungsmuster, Stress,
Ängste, unterdrückte Emotionen – all dies, von
unserem Körper auch im Muskelgewebe „abgespeichert“
- kann nicht nur zu akuten, sondern auch zu chronischen
Verspannungen führen. Schulter-, Nacken- oder auch
Rückenschmerzen sind die daraus resultierenden, ebenso
typischen wie häufigen Beschwerden. Hinzu kommen
vielfältige psychosomatische Krankheitsbilder wie
wiederkehrende Kopfschmerzen, Unruhezustände oder auch
Schlafstörungen.
Bei einem ganzheitlichen
Massageansatz ist es möglich, über das
vertrauensvolle Gespräch und die respektvolle Berührung,
nicht nur die verspannte Muskulatur zu lockern, sondern auch
zum zugrunde liegenden Problem vorzudringen. Erst hierin
offenbart sich dann die Chance heilsamer Veränderung und
langfristigen Beschwerdefreiheit.
Shiatsu
(jap.:
Shi = Finger, atsu = Druck)
Shiatsu
ist eine vor ca. 100 Jahren in Japan entwickelte ganzheitliche
Massageform, die in den 80er Jahren über die USA nach
Europa gelangte und in den letzten Jahrzehnten auch in
Deutschland immer mehr Beachtung und Verbreitung fand.
Shiatsu
knüpft an alte Formen asiatischer Heilmassage an und
basiert auf jahrhundertealter fernöstlicher Philosophie
und Heilkunst. So z.B. auf der Vorstellung von der Existenz
einer universellen Lebensenergie (jap.: Ki), die allen
Lebewesen innewohnt und in speziellen Bahnen (Meridianen)
im Körper zirkuliert, auf der Lehre von Yin und Yang
sowie der Theorie der Fünf Wandlungsphasen.
In der
chinesischen Medizin – und nicht nur dort –
bezeichnet Gesundheit einen Zustand der Harmonie, einen
Zustand, in der Lebensenergie ungehindert fließen kann,
also weder blockiert, noch übermäßig verbraucht
wird. Kommt es jedoch zu energetischen Imbalancen und
Disharmonie, können diese Befindlichkeitsstörungen
oder gar organischen Erkrankungen verursachen. Ziel von
Shiatsu ist es daher, das ins Ungleichgewicht geratene System
zu harmonisieren, den Organismus in seiner Funktionswahrnehmung
zu unterstützen und die Selbstheilungskräfte
anzuregen.
Shiatsu
ist eine sanfte, dennoch tief wirkende Massageform. Gearbeitet
wird zumeist auf dem Boden, wobei der Behandler in aller
Regel neben dem Patienten kniet und unter Zuhilfenahme des
eigenen Körpergewichtes vorzugsweise mittels Finger,
Handballen oder Unterarm gezielten Druck auf ausgewählte
Körperregionen/Meridiane/Akupunkturpunkte
ausübt. Hinzu kommen Dehnungen, Schüttelungen oder
auch Rotationen.
! Da
beim Shiatsu auf die Verwendung zusätzlicher Hilfsmittel
wie Öl verzichtet wird, kann der Patient während der
Behandlung bekleidet bleiben !
Typische
Anwendungsgebiete
sind u.a.:
Beschwerden
des Bewegungsapparates
Infektanfälligkeit
und schlechte Abwehrlage
psychosomatische
Beschwerden
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